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Durch die „Hölle“
Exkursion des Ehemaligenvereins nach Quedlinburg
Auf dem nach der Ankunft zunächst bestiegenen Münzenberg befinden sich die erst in den letzten Jahren auf private Initiative wieder zugänglich gemachten Reste der Marienkirche. Diese war im Jahr 986 von Mathilde, der ersten Äbtissin von Quedlinburg, zum Gedenken an ihren Bruder Kaiser Otto II. als Klosterkirche für die Quedlinburger Benediktinerinnen gegründet und nach ihrer Aufgabe im Jahr 1525 mit den Häusern einfacher Leute überbaut worden. Mehrere hochmittelalterliche Kopfnischengräber bezeugen im Münzenberg-Museum unter Glas eindrucksvoll die christliche Hoffnung auf Auferstehung.
Der danach erklommene Schlossberg
ist Standort der 1021 erstmals geweihten, auch als „Quedlinburger
Dom“ bekannten Stiftskirche des Quedlinburger Damenstiftes, St.
Servatius. In der leider wegen Renovierungsarbeiten derzeit nicht
zugänglichen Krypta befinden sich das Grab Mathildens der Heiligen
sowie angeblich das ihres Gatten, König Heinrichs I. Von 1938 bis
1945 wurde das Gotteshaus vor dem Hintergrund, dass sich Heinrich
Himmler für eine Reinkarnation König Heinrichs hielt, als
„Weihestätte“ der SS mißbraucht, sämtliches Kirchengerät
wurde entfernt. Erst Himmler ließ einen angeblichen Leichnam
Heinrichs I. in der Kirche bestatten. In dieser Zeit wurde auch der
1320 im gotischen Stil umgebaute Chor im Inneren reromanisiert.
Äußerlich wagte man diesen Schritt nicht, weil man befürchtete,
der ganze unmittelbar am Rand des Plateus stehende Bau könne dabei
abrutschen.
In der Domschatzkammer war neben
mehreren prachtvollen Evangeliaren vor allem die Quedlinburger
Itala zu bewundern. Dabei handelt es sich um Reste eines
lateinischen Bibeltextes, der älter als die Vulgata ist und
vermutlich aus einer für Papst Damasus I. angefertigten Prachtbibel
stammt. Ferner zu bestaunen war der von der Quedlinburger Äbtissin
Agnes II. von Meißen in Auftrag gegebene Quedlinburger
Knüpfteppich.
Nach dem Mittagessen, zu dem sich die Gruppe auf verschiedene Lokalitäten am Marktplatz aufgeteilt hatte, traf man sich in der Marktkirche St. Benedikti, um nach deren Besichtigung einen Gang durch die Altstadt zu unternehmen. Als Kuriosum sei hiervon nur die Straßenbezeichnung Hölle noch erwähnt. Ähnlich wie in Hildesheim standen sich auch in Quedlinburg lange Zeit eine Alt- und eine Neustadt, jeweils von eigenen Mauern umschlossen, gegenüber. „Hölle“ wurde der dazwischenliegende Stadtteil genannt.
Leider konnte aus Zeitgründen nicht das volle von Herrn Dr. Schulz-Mons vorgesehene Programm absolviert werden. Wiederum am Marktplatz nahm man noch eilig eine Kleinigkeit zu sich, bevor man kurz nach 17:00 Uhr den wartenden Bus zurück nach Hildesheim bestieg.